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Dezember 2006

die Zeit
von Kurt Pikl

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Als MundArt dem Monats Dezember 2006 wurde
der Beitrag die Zeit
von Kurt Pikl gewählt.

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die Zeit
von Kurt Pikl

Boidst jung bist, moast des Leben muas laut sei,
nur wenn Action is weascht’s richtig fei!
Irgendwann stöhst fest, dass s’Glick eher stader mog -
Dein innan Friedn kustd da nicht ochaschnein mit da Motorsog!

I erinnerd mi no, bei da Geburt von d’Kinder wor i dabei.
Nachn Stress, dem Schmerz wor's auf oamoi vorbei.
Gonz stad is won – nua i mit'n Kind am Knia -
den Moment vergiss i mei gonz Leben nia!
Do denkst – Herrgott is des nit schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Im Urlaub noch an scheena Tog am Meer -
mia sitzn auf da Terrassn – die letzte Sunn scheind her,
da versinkt’s im Wasser – und zwischen die Fremden de fotografiern
glong i um die umma – mecht di gonz oafach nur spiern.
Do denkst – Herrgott is des da schee!
Bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

A Augenköpfler mit an Menschen – gonz spontan!
Des spiast – a boid ma oi Zwoa krod wos Onas tan.
Aufanand zuageh – da Duft vo d’Hoor,
Verlässlichkeit, Liab – ois gspiari i wenn i über d’Wonga for.
Herrgott, moch dass weida bleib so schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Boid s’Diandl – gestern no a Kind
s’easchte Moi an Burschn find
und ausgeht – herkricht und a bissei gschminkt,
ois junge Frau stroiht und mit die Augen winkt -
Herrgott, segns Dianei, damit s’weida bleib so schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Beim Berggeh denkst, warum tua i mir des u!
Die Wadln ziang, des Gfüh, dass i koa Luft kriag hu
bein Kreiz obn – nemmanond hucken – ebbas trinken
as Tiroi eichi schauggn, in Dankbarkeit versinken!
Herrgott, is insa Hoamat schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!



Obwoi – i red an Bledsinn, des is gwies!
Eigentlich bin i froh, dass nia stehblieb’n is –
boid i nochdenk, bi woi a groasser Depp -
noch’n easchtn Moi hät i nix mehr Schees daleb!
Herrgott, bi i froh dass i dir nix uschoffn ku
bitt di gorschee – verzeih ma, dass i an Bledsinn gred hu!

Boid amoi soweit is, das s’End vo da Strass hergeht
hoff i dass in mein Biachi no manche Strofen steht,
wo i an Herrgott bitt, dass die Zeit bleib steh
nocha ku i zfrieden die Augn schließn – ja des wa schee!
Eigentlich is gornit so schwar – muast d’Augn offhoitn
tua d’Hänt weit ausnonnt, oft ku si s’Glick entfoitn.

Kurt Pikl - www.hoangascht.at



Der Autor philosophiert über Liab und Leben und will noch ein so manche Strophen in sein Büchlein schreiben.

Zum Autor:
Herr Pikl wohnt in St.Johann in Tirol. Beruflich ist er als EDV-Verantwortlicher bei einem holzverarbeitenden Betrieb tätig. Seit 1.5.2005 führt er seine eigene Firma, die Common Sense – IT Consulting GmbH.

Wie Kurt Pikl zur Mundart-Schreiberei kam?
"Ich habe für die diversen Veranstaltung gedichtet und habe gemerkt, dass mir das Spaß macht.
Zur Entspannung und als Hobby publiziere ich nun Selbstgedichtetes in der Brixentaler Mundart (das Brixental ist ein Tal im Tiroler Unterland). Um die Gedichte auch für Nicht-Tiroler verständlich zu machen, lese ich sie auch vor (MP3-Format)."
Wer noch mehr wissen will schaut auf seiner Website vorbei.

Kontakt:
Pikl Kurt
Schubertweg 11
A-6380 St.Johann in Tirol
www.hoangascht.at
kurt.pikl@hoangascht.at