Gösn von Christine Frank In gaunz'n Summa woar a Ruah'
do jede Nocht jetzt a Gesurr,
den Schlof raubt mia des blede Luada
"Suach wo aunascht dia dei Fuada!"
A Woch'n duad s' mi scho sekkier'n,
vo mia wiast du ka Bluat mehr griag'n,
zum Seg'n is nix, moch i a Liacht -
i glaub das sa si urndli fiacht!
Moch i finsta und drah oh
is sie plötzlich wieda do,
surrt ma ständig aun die Uhr'n,
a Loch in meine Haut wüs buhr'n,
sie saugt mit Lust, i hob an neich'n Dippl,
jetzt bist draun, du lästig's Krippl!
Es juckt mi scho von Kopf bis Fuaß,
is kloar, das jetzt wos gscheg'n muaß.
Vanebl'n dua i ois min Spray,
iatzt kaun i a nit schlof'n geh',
in Hois do krotzts, die Nos'n juckt,
de Aug'n brennan wia varruckt;
moch's Fensta auf, i muaß jetzt lift'n
und glei drauf dua i mi scho gift'n,
zwa neiche Gösn duan mein Fried'n stehr'n,
jetzt geht's von vurn au, i kennt reahr'n! |
Zur Autorin:
Christine Frank, geb. 1956, ist mit drei
Geschwistern im Weinviertel aufgewachsen und
wohnt in Gerasdorf bei Wien. Sie ist Gastwirtin
und während sie in der Küche des
Familienbetriebes für das leibliche Wohl ihrer
Gäste sorgt, kommen ihr die besten Ideen für ihre
Mundartgedichte. Da sie dabei meist alle Hände
voll zu tun hat,, geht auch einiges an Gedankengut
wieder verloren ehe es zu Papier gebracht werden
kann.
Im letzten Jahr hat sie im Gasthaus einige Lese-
und Liederabende veranstaltet, welche sich bei den
Gästen allgemeiner Beliebtheit erfreuen.
Warum i schreib:
"Durch die Teilnahme an einem Wettbewerb über
"das längste Pflanzengedicht der Welt" ist meine
Liebe zur Mundart wieder geweckt worden. Es ist
mir ein Bedürfnis die Geschehnisse des Alltags, ob
erfreulich oder ärgerlich, mit einem
Augenzwinkern in Gedichtform zu fassen. Ich finde
es sehr schade, daß viele alte Dialektwörter
unserer Großeltern aus dem Sprachgebrauch
verschwinden, da es nicht mehr zeitgemäß ist im
Dialekt zu reden (g’scheart zun red’n)"
Kontakt:
Christine Frank
Hauptstraße 4
A-2201 Gerasdorf helga@austronaut.com
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