Stelzhamerwerke
Literatur zu Franz Stelzhamer
SAO Publikationen

MundArt des Monats - Archiv
Dezember 2008

Van Schenga
von Sepp Tiefenbacher

MundArt des Monats Beitrag / Autor anmelden Mundart-Datenbank
Mundart-Autoren

Veranstaltungen
Aktuelles

Dialektforum

Publikationen
Bücher

Mundart-Autoren

Mundart-DatenbankMundart-Datenbank


Als MundArt dem Monats Dezember 2008 wurde
der Beitrag Van Schenga
von Sepp Tiefenbacher gewählt.

Home
Zurück zum Archiv

Van Schenga
von Sepp Tiefenbacher

De Weihnåcht ruckt zuwa,
då denkt ma oft gmua,
wås soll ih nua schenga,
wås wünscht ma sih nua.

De Auslågn san augstopft,
am Mårkt a Trara.
Då fållt oan de Auswåhl
ban Kafa oft schwa.

´s håt eh niadar ålls scho,
a so kimmt´s oan via.
Denn gwiss gibt´s wo Leut
de vüj mehr håbm åis mia.

Drum denkt ma ah går nit
wås durt und då föhlt.
Gwiss leid´t ma koan Hunger,
meist is´s ah nit ´s Göld.

Oft föhlt nua a Zuaspruch,
wia leicht kunnt man gebm.
A oanzigs guats Wörtl
hülft maunchn im Lebm.

A Plausch mit´n Nåchbarn.
An Gruaß übern Zau.
A Fråg wo dar Schuach druckt,
a Trostwort hint drau.

A Haunddruck va Herzn,
wia vüj liegt då drinn?!
Nur leider, es kimmt oan
recht söltn in Sinn.


Oft mangelt es an den kleinen Dingen im Leben. Die Winter- und Vorweihnachtszeit ist wohl ein guter Zeitpunkt etwas mehr Menschlichkeit zu leben.

Zum Autor:
Herr Tiefenbacher wurde am 4. 2. 1925, in Gutenstein, Steinapiesting in einem alten Holzknechtwirtshäusl geboren. Er verbrachte viel Zeit in der Obhut seiner Großmutter und wuchs mit der bodenständigen Mundart auf. Dialekt betrachtet er als seine eigentliche Muttersprache.
Im Schulalter, als Halterbub machte er erste Reimversuche, zu Liedern reimte er eigene Texte. Von den Gedichten, welche während des Krieges und der darauf folgenden Gefangenschaft entstanden, blieben nur wenige übrig. Nach dem Krieg arbeitete Sepp Tiefenbacher bei der Gutensteiner Forstverwaltung als Forstarbeiter.
Bei einem Sagenwettbewerb der NÖ. Landjugend (VBW) gewann er den ersten Preis. Eine erste Veröffentlichung, Gedichte und Sagen in der Wochenendbeilage "Welt und Heimat", wurde durch einen Sommergast, Herrn Univ.-Prof. Dr. Pongratz vermittelt. Für seine Mutter verfasste er einen kleinen Gedichtband.
1953 arbeitete Sepp Tiefenbacher als Landwirtschaftsvolontär für acht Monate in Schweden. Die dort entstandenen Gedichte schrieb er großteils in Schriftsprache. Nach seiner Rückkehr wagte er den Schritt in die Selbständigkeit und fand kaum mehr Zeit zum Schreiben.
1957 heiratete er Gertrud Sallmannshofer vom Grieshof in Rohr/Gebirge. Sie brachte Tochter Gisela mit in die Ehe. 1958 wurde das elterliche Holzknecht-Wirtshaus übernommen. Im gleichen Jahr wurde Sohn Herbert geboren, 1960 kam Tochter Irmgard zur Welt. Seit 1970 widmet er sich ausschließlich dem Gasthausgeschäft und ist als "Waldwirt" bekannt.

Sepp Tiefenbacher – "Erlebtes und Erreichtes" auf www.regionalkultur.at unter Lebenserinnerungen.

Kontakt:
Sepp Tiefenbacher
Steinapiesting 13
A-2770 Gutenstein
sepp@biedermeiertal.at