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Mundartbeitrag von:

Pikl Kurt    -
A-6380 St.Johann in Tirol
kurt.pikl@hoangascht.at



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die Zeit

Boidst jung bist, moast des Leben muas laut sei,
nur wenn Action is weascht’s richtig fei!
Irgendwann stöhst fest, dass s’Glick eher stader mog -
Dein innan Friedn kustd da nicht ochaschnein mit da Motorsog!

I erinnerd mi no, bei da Geburt von d’Kinder wor i dabei.
Nachn Stress, dem Schmerz wor's auf oamoi vorbei.
Gonz stad is won – nua i mit'n Kind am Knia -
den Moment vergiss i mei gonz Leben nia!
Do denkst – Herrgott is des nit schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Im Urlaub noch an scheena Tog am Meer -
mia sitzn auf da Terrassn – die letzte Sunn scheind her,
da versinkt’s im Wasser – und zwischen die Fremden de fotografiern
glong i um die umma – mecht di gonz oafach nur spiern.
Do denkst – Herrgott is des da schee!
Bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

A Augenköpfler mit an Menschen – gonz spontan!
Des spiast – a boid ma oi Zwoa krod wos Onas tan.
Aufanand zuageh – da Duft vo d’Hoor,
Verlässlichkeit, Liab – ois gspiari i wenn i über d’Wonga for.
Herrgott, moch dass weida bleib so schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Boid s’Diandl – gestern no a Kind
s’easchte Moi an Burschn find
und ausgeht – herkricht und a bissei gschminkt,
ois junge Frau stroiht und mit die Augen winkt -
Herrgott, segns Dianei, damit s’weida bleib so schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!

Beim Berggeh denkst, warum tua i mir des u!
Die Wadln ziang, des Gfüh, dass i koa Luft kriag hu
bein Kreiz obn – nemmanond hucken – ebbas trinken
as Tiroi eichi schauggn, in Dankbarkeit versinken!
Herrgott, is insa Hoamat schee -
bitt di gorschee – laß die Zeit gonz oafach steh!



Obwoi – i red an Bledsinn, des is gwies!
Eigentlich bin i froh, dass nia stehblieb’n is –
boid i nochdenk, bi woi a groasser Depp -
noch’n easchtn Moi hät i nix mehr Schees daleb!
Herrgott, bi i froh dass i dir nix uschoffn ku
bitt di gorschee – verzeih ma, dass i an Bledsinn gred hu!

Boid amoi soweit is, das s’End vo da Strass hergeht
hoff i dass in mein Biachi no manche Strofen steht,
wo i an Herrgott bitt, dass die Zeit bleib steh
nocha ku i zfrieden die Augn schließn – ja des wa schee!
Eigentlich is gornit so schwar – muast d’Augn offhoitn
tua d’Hänt weit ausnonnt, oft ku si s’Glick entfoitn.

Kurt Pikl - www.hoangascht.at


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