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Glawischnig Werner

A Unglück kummt seltn allan!
(oder Freitog da Dreizehnte)

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Glawischnig Werner
9620 Hermagor
glawischnig.59@aon.at

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A Unglück kummt seltn allan!
(oder Freitog da Dreizehnte)


Da Fronz hatscht durch de Stodt,
weil er grod nix zan orbatn hot.
Er is a Hascha, vom Glück nit vawöhnt,
oba dos mocht nix, er is es schon gwöhnt.
Da Fronz hot schon so viel Pech ghobt im Leben,
oba so viel auf an Haufn, konn‘s jo nit gebn.
So wia neulich am Freitog, da dreizehnte Tog,
den von de Leut sowieso kana mog.
Wia schon erwähnt, er hatscht durch de Stodt,
tramhappat gähnt, vom nixtuan gonz mott.
Den Blick auf‘n Bodn, so hatschta dahin,
er heart noch a Leutn und schon woar er drin.
In an Radl, wia konn‘s sowos denn gebn?
Normal foahrn de Radln auf da Stroßn danebn.
So denkt sich da Fronz und taumelt benommen,
zu an Cräsch mit an Bike is er a noch nia kommen,
gonz belämmert, wütend woara
und hinta ihm da Radlfohra.
Blindlings weg, wer was wo hin,
es klescht und wieda woara drin.
Diesmol mitn Kopf on de Latern,
dos hot der Hascha goar nit gern.
Da Fronz,der fongt glei on zan heuln,
jetzt hota schon sei zweite Beuln.
Gonz zaschundn, volla Zweifl,
wünscht er de gonze Welt zan Teifl.
Von dem Biker hin zu da Latern , sigt da Fronz bei Tog de Stern.
Wo wird er wohl als nächstes londn,
es scheint noch long nit ausgestondn.
Von der Latern zum Gehsteig aufe,
kommta vom Regn in die Traufe.
Benommen noch von de zwa Beuln,
es woar ihm sowieso zan heuln,
hot de Latern schon hinta sich,
do trifft‘s ihn wieda fürchterlich.
Er stolpat diesmol mit de Händ,
auf a Frau, die er nit kennt.
Zusammenstoß und freier Foll,
die Folge war ein Riesenknoll.

Hondstonlandung auf der Dame,
egal woar do Geschlecht und Name.
Seine Protzn auf’n Busen ,ob er wollte oder nicht,
ihre Handlan oba londn mitten in sein Gsicht.
Nach dem Bike und Lichtersäule,
war es nun die dritte Beule.

De Dame fuchtlt mit de Händ
und weil da Fronz dos eh schon kennt,
springta zruck mit seinem Leibe
und direkt in de Auslogscheibe.
A Knoll, a Foll, de Scheibn hin,
de Splitta in sein Gsichtlan drin.
Bei da Flucht, muaßt bessa schaugn,
donn kriagst nit glei zwa blaue Augn.
Na i glab‘s nit, sogt da Fronz,
dos is jo fost a Teiflstonz.
Sitybiker und Latern,
Hondstondlandung, gelbe Stern,
blaue Augn, Auslogfensta,
Fronz benommen und sigt Gspensta.
Wos in olla Welt, hot ihn in de Stodt getriebn,
wonna seine Beuln zählt, wara glei dahamgebliebn.
Daweil da Fronz de Beuln sommlt,
da Nochbar auf sei Haustür trommlt,
es kummt a Rauch aus seina Bude,
dos riacht hiatz a sei Schwesta Trude,
de jo glei danebn wohnt,
sie weard a vom Glück vaschont,
Sie kummt grennt, de Kuchl brennt.
Is da Fronz beim Frühstück gsesn
und hot gonz am Toast vagesn.
Da Toast brennt hiatz, die Kuchl a ,
rundherum a moart‘s drum Gschra.
Dos Boargeld brennt, dos glab i nit,
weil de poar Schilling hota mit.
Zu rettn woar do goar nix mehr,
den Rest besorgt de Feuawehr.
Dos ane, dos is ziemlich fix,
da Fronz, der was vom Feua nix.
Er hot jo selba noch zan rafn
und muaß hiaz um sei Leben lafn.
Da Glosbesitza volla Zorn,
pockt den Fronz hiaz bei de Ohrn,
gibt ihm an Schlog auf‘s Aug und Nosn,
jetzt fliagta wieda auf de Stroßn.
Mittn in a Lockn eine,
bis üba Kopf und somt Gebeine.
Pudlnoß und holb daschlogn,
gscheita war‘s, man tat ihn trogn,
kriachta von da Lockn weg,
dos gonze Gwandl volla Dreck.
Do Schreit da Fronz:“ Jetzt hob i gnua!
I will jetzt ham und will mei Ruah“!
Er was noch nix, da guate Bua.
Mit letzta Kroft schleppta sich ham,
biagt noch um‘s Eck und um sein Bam,
do sigta blach de Trude stehn,
de Feuawehr is grod beim Gehn.
Da Fronz schreit laut: „I man i tram,
jo bin i wirklich schon daham“?
Zur Trude hin, voll Ungeduld,
de Trude schreit:“ Da Toast is schuld, da Toast is schuld“!
Er kriagt an Schreck, sei Haus is weg.
Jetzt loßta ols revue passiern,
es martat ihn sei klanes Hirn.
Morgens Frühstück, Toast vageßn,
möglich durch dos Zeitunglesn,
tramhappat in de Stodt geschlendat,
hot jetzt sei Leben leicht vaändat.
Radlfohra und Lichtlaterne,
Klinch mit Frau und helle Sterne.
Faust auf‘s Aug und dritte Beule
und nit von da Werbesäule.
Schnelle Flucht und Sturz ins Fensta,
Schlog auf‘s Aug und er sigt Gespensta,
Splitta in sein Gsichlan drin,
Direktflug zur Stroß hin.
Bauchfleck in die große Pfütze,
war auch moralisch keine Stütze.
Klitschnoß sich nach Haus dawundn
jetzt woar sogoar sei Haus vaschwundn.
Obgebrennt bis auf de Maua,
da Fronz, der woar wohl mehr ols saua.
Verzweiflt schreit da orme Wicht:“Dos konn doch olles goar nit sein“!
De Moral von diesa Gschicht:“Ein Unglück, kommt holt nicht allein“!
Da Fronz hot‘s kapiert, jetz woar‘s für ihn dos gonze kloar,
is oll’s lei passiert, weil „Freitog da Dreizehnte „woar!

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